Viele Mieter und Käufer hofften, dass die Mieten und Verkaufspreise aufgrund von COVID-19 deutlich nachgeben. Das Gegenteil ist passiert, zumindest teilweise. Aufgrund des Teilwiese verordneten Homeoffice, wird häufig die Wohnsituation überdacht mit dem Resultat, dass mehr oder besserer Wohnraum erwünscht ist. So entwickelten sich die Regionen unterschiedlich: Am deutlichsten fiel das Minus in der Zentralschweiz (–1,1%) aus, auch in der Genferseeregion (−0,2 Prozent) sind die Preise rückläufig. Gestiegen sind die Mieten in der Grossregion Zürich (+0,4%) und im Tessin (+1,4 Prozent). Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern kennt keine Grenzen. Die inserierten Hauspreise stiegen im Novermber erneut um 1,7, im Jahres- vergleich sogar um 6,7 Prozent. Die Preise für Eigentumswohnungen legten gegenüber 2019 um 4,4 Prozent zu. Die unterschiedliche Entwicklung der Miet- und Wohneigentumspreise führt Martin Waeber, Managing Director von ImmoScout24, u.a. auf die Pandemie zurück: «Viele Menschen suchen mehr Wohnraum, mehr Aussenraum und mehr Sicherheit, und möchten dies in Form von Wohneigentum realisieren.» Das Angebot an Häusern könne kaum mithalten. Dagegen stünden fast 70.000 Mietwohnungen leer, die geringere Zuwanderung bremse die Wohnraumnachfra- ge insgesamt, so Waeber. In den kommenden Monaten erwarte er steigende Preise für Wohneigentum und stagnierende Mieten. Preiskorrekturen und Leerstände, betreffen jedoch nicht den Grossraum Zürich.

(Auszug Immobilienbrief, Ausgabe 311 / 15. Jahrgang / 8. Dezember 2020)
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