Zyklus ohne Ende.
Gemäss der aktuellsten Studie der Credit Suisse vom März 2020 treiben die tiefen Zinsen die Preise im Wohneigentum weiter an. Verschärfend hinzu kommt das knappe Angebot von Wohneigentum sowie eine tiefe Bautätigkeit. Die Preise dürften daher in überschaubarem Ausmass weiter steigen, dies widerspiegeln die kurzen Insertionsdauern rund um Zürich und Winterthur, wo Wohnungen gesamtschweizerisch am schnellsten Abnehmer finden. Der schnelle Verkauf gilt jedoch nicht für periphere Wohnlagen oder Wohneigentum im Hochpreissegment.

Zu wenig Wohneigentum
Die laufenden Kosten für Wohneigentum sind dank tiefer Hypothekarzinsen nochmals gesunken. Gross ist daher die potenzielle Nachfrage nach den eigenen vier Wänden. Nach wie vor stellen al- lerdings die finanziellen Anforderungen für Neuerwerber hohe Hürden dar. Mehr als fünf Jahres- einkommen sind im Durchschnitt für den Erwerb einer Eigentumswohnung nötig, und mehr als sieben für ein Einfamilienhaus. In den günstigsten Regionen reichen knapp vier Jahreseinkom- men; in den teuersten sind dagegen mehr als zehn erforderlich. Noch schwieriger gestaltet sich die Erfüllung der kalkulatorischen Tragbarkeit, sodass Wohneigentum für den Durchschnittshaus- halt derzeit unerschwinglich ist. Der limitierende Faktor auf dem Wohneigentumsmarkt ist jedoch nicht die Nachfrage, sondern das Angebot. Für Immobilienentwickler ist der Bau von Mietwohnun- gen letztlich einfacher und lukrativer, weil institutionelle Investoren wegen der Negativzinsen für den Kauf solcher Überbauungen Schlange stehen. Folglich entsteht zu wenig Wohneigentum, und es machen sich Knappheitserscheinungen bemerkbar. Aus diesem Grund werden die Eigentums- preise auch 2020 erneut moderat steigen.
Ein Auszug aus der aktuellen Studie der Credit Suisse, März 2020.
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